Wetterschutzgehäuse


Stand Oktober 2005

Kameras im Außenbereich benötigen Schutz vor Nässe und Staub. Besonders bei günstigen Kameramodulen erscheint es oft nicht sinnvoll, für das Gehäuse den mehrfachen Preis der Kamera zu bezahlen. Ein Eigenbau aus Polypropylen-Rohren, wie sie im Sanitärbereich Verwendung finden, kostet gerade mal 10-15 Euro und sieht bei etwas Geschick gut aus.

DER NACHBAU DIESES GEHÄUSES ERFOLGT AUF EIGENE GEFAHR UND FORDERT EIN GEWISSES MASS AN SACHVERSTÄNDNIS. JEGLICHE HAFTUNG FÜR DIREKTE UND INDIREKTE SCHÄDEN WIRD HIERMIT AUSDRÜCKLICH AUSGESCHLOSSEN.


Bauteile

Vor dem Einkauf sollte man sich über den Platzbedarf Gedanken machen. Ich gehe hier von einem Rohrinnendurchmesser von 70 mm und einer Rohrlänge von 250 mm (ohne Muffe) aus. Darin lässt sich ein Bauteil mit den Maßen 40 x 40 x 150 mm bequem unterbringen.

Stückliste Gehäuse:

Die nachfolgenden Teile werden nur benötigt, wenn keine eigene Lösung zur Befestigung der Kamera vorgesehen ist.

Stückliste Kamerabefestigung:


Gehäuse

Zuerst erfolgt die Herstellung des Blendschutzes. Das Rohr wird am dünneren Ende mit einer Gehrungssäge in einem Winkel von 60 Grad schräg abgeschnitten. Bei einem Weitwinkelobjektiv sollte ein steilerer Winkel gewählt werden, damit der Blendschutz nicht im Bild erscheint. Anschließend an der kürzeren Seite 35 mm abmessen, das Rohr dort rechtwinkelig abschneiden (Abb. A) und die Schnittkanten des Blendschutzes glätten.

Gehäusekörper

Als nächsten Schritt die Clip-Schelle am Beginn der Steckmuffe über das Rohr klemmen und fixieren. Der Abstand zwischen Schelle und Rohrende muss um 30 mm kürzer sein, als die Länge der Überschiebemuffe (Abb. B). Das Rohr entsprechend kürzen und die Schnittkante glätten. Nun erfolgt der Einbau der Frontscheibe in den Blendschutz. Die Scheibe ist wie in Abb. C zu plazieren. Vor der Scheibe muss ein Rand von 3-5 mm für die Silikonnaht frei bleiben. Falls die Scheibe nicht von selbst streng sitzt, kann sie außen mit Klebeband befestigt werden. Spätestens jetzt sollte man prüfen, ob der Blendschutz im Bild zusehen ist. Dazu ist die scharfgestellte Kamera in Einbauhöhe in 5-10 mm Entfernung hinter die Glasscheibe zu halten. Stört der Blendschutz, muss der Winkel auf 70 oder 80 Grad erhöht oder die Kamera etwas tiefer einbauen werden.

Verschluss

Die Scheibe auf der Innenseite mit ein paar kleinen Silikonpunkten fixieren und das Ganze gut trocknen lassen. Anschließend auf der Außenseite eine durchgehende Silikonnaht ziehen, einen Finger mit etwas Geschirrspülmittel befeuchten und die Naht glatt streichen. Nach einer weiteren Trockenphase die Naht auf der Innenseite ziehen. Nun wird die Überschiebemuffe bis zur Schelle über das Rohr geschoben und vorne der Blendschutz eingesteckt. Wenn richtig gearbeitet wurde, steht der Blendschutz am Rohr an und überragt die Überschiebemuffe an der kurzen Seite um 5 mm. Jetzt kommt noch den Abschlussstopfen in die Steckmuffe des Rohres, und schon ist das Gehäuse fertig (Abb. D).


Kamerabefestigung

Der Einbau einer Kamera oder Platine und die nach außen geführten Anschlüsse erfordert etwas Kreativität. Der folgende »Basisträger« wird in vielen Fällen zweckmäßig sein. Er besteht aus einem im Gehäuse befestigten Stück Hartholz, an dem beispielsweise eine Platine leicht zu montieren ist. Das Stück Hartholz an einer Seite (Abb. E) abrunden, sodass es im Rohr plan aufliegt. Etwas Konservierungsmittel sorgt für längere Haltbarkeit des Teils. Nun folgen die Bohrungen für die Befestigung. Dazu, wie auf Abb. F ersichtlich, unter dem Schellenfuß ein 4 mm starkes Loch in das Rohr bohren. Das Holzstück in das Rohr legen, sodass es außen bündig abschließt, und die Position der Bohrung am Holz markieren. Den Abstand A abmessen, vom Rohrende hereinmessen und ein weiteres Loch bohren.

Kamerabefestigung

Anschließend die beiden Löcher mit einem größeren Bohrer ausfräsen bis die Senkköpfe der Schrauben völlig in der Rohrwand verschwinden. In das Holzstück an beiden Enden im Abstand A je ein 4 mm starkes Loch bohren. Damit die Einschlagmuttern in die Löcher passen, muss an der flachen Seite mit einem stärkeren Bohrer ungefähr bis zur Hälfte der Holzstärke nachgebohrt werden (Abb. G). Im Anschluss die Muttern einschlagen, mit einem Textilband abkleben und das Ganze zusammenschrauben. Auf dem Träger können nun beliebige Teile montiert werden. Das komplette Innenleben des Gehäuses ist danach mit nur zwei Schrauben zu entfernen. Letzter Punkt sind die Anschlüsse. Der Einbau von diversen Anschlussbuchsen direkt im Abschlussstopfen ist nur bei einem trockenen und relativ staubfreien Standort ratsam. Falls Wert auf Wetterfestigkeit gelegt wird, sollte ein Kabel durch einen Kabeldurchlass (z. B. von Conrad Electronic) an der Unterseite des Gehäuses nach außen geführt werden (siehe Pfeil Abb. F). Es ist darauf zu achten, dass der Abschlussstopfen nicht blockiert wird.

Fertiges Gehäuse


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